Das Interesse an der Errichtung von Windkraftanlagen auf der Schwäbischen Alb nahm in letzter Zeit erheblich zu. Bevor eine solche Anlage gebaut wird, spielt die Standortauswahl eine zentrale Rolle. Dabei sind sowohl ökonomische Aspekte als auch Konflikte mit dem Naturschutz zu beachten.
Die Bewertung und Auswahl solcher potentieller Standorte für Windkraftanlagen ist ein neues Aufgabenfeld für Geographen. Deshalb befassen sich Lehrveranstaltungen - z.B. ein Blockseminar Anfang Oktober 1996 - und Diplomarbeiten des Lehrstuhls von Prof. Dr. Dieter Eberle mit Methoden zur Bewertung von möglichen Standorten.
Der räumliche Schwerpunkt der Fallbeispiele, die die Studenten derzeit durchspielen, liegt in den Gemeinden Römerstein, St. Johann und Sonnenbühl auf der Schwäbischen Alb. Eine Frage lautet z.B.: Wie gut ist der Standort 'Magenhart' in St. Johann-Gächingen geeignet für den Bau einer Windkraftanlage? Dabei spielen dann u.a. folgende Kriterien eine Rolle: die Windgeschwindigkeit am Standort, die Entfernung zu Netzeinspeisungsmöglichkeiten, die Nähe zu Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten sowie Biotopen, das Landschaftsbild, die Entfernung zu Wohngebieten und freiraumbezogene Vorgaben der Regionalplanung.
Für diese Kriterien werden Daten erhoben, die dann mit multidimensionalen Bewertungsverfahren weiter verarbeitet werden können. Die Bürgermeister und auch die Ortschaftsratsvorsitzenden der Fallbeispielgemeinden interessieren sich für die Ergebnisse. So können Studium und Praxis eng miteinander verknüpft werden.
Prof. Dr. Dieter Eberle
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